Umzug mit Katze

Foto: Africa Studio/Fotolia
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Katzen sind Gewohnheitstiere. Sie stehen nicht auf Veränderungen. Als so genannte territoriale Tiere ist ihr Revier für Katzen außerdem besonders wichtig. Hier fühlt sie sich sicher, hier kennt sie sich aus und hier gehört alles ihr. Moment, Du dachtest, Deine Wohnung und Deine Sachen gehören Dir? So kann man sich täuschen... ;)

 

Ein Umzug ist deshalb für eine Katze oft nicht leicht zu verkraften. Ihre ganze Welt steht Kopf beziehungsweise verschwindet in Kartons, ihre Menschen sind unruhig oder gar gestresst und sie versteht gar nicht, was los ist. Es gibt durchaus Katzen, die so eine Veränderung ganz gelassen beobachten und nach dem Umzug schnell wieder entspannt sind. Für die meisten Katzen ist so ein Umzug aber nicht ohne - für manche ist es sogar der absolute Supergau.

 

Es ist deshalb gut, wenn Du einige Maßnahmen ergreifst, um den Umzug Deiner Katze zu erleichtern. Was Du alles tun kannst, verrate ich Dir hier:

 

Synthetische Gesichtspheromone

 

Wenn eine Katze ihre Köpfchen irgendwo gegenreibt, bringt sie so genannte Gesichtspheromone an. Pheromone sind chemische Botenstoffe, die beim Empfänger bestimmte Gefühle auslösen. Die Gesichtspheromone der Katze lösen bei ihr ein Wohlgefühl aus. Es gibt synthetische Gesichtspheromone für Katzen zu kaufen, die mittels Steckdosen-Diffusor abgegeben werden, wie Feliway oder Catitude. Verteile einige Tage vor dem Umzug zwei, drei solcher Diffusor in der neuen Wohnung, je nachdem, wie groß das neue Zuhause ist. Ist Deine Katze sehr aufgeregt, bringe ebenfalls welche in der alten Wohnung an.

 

Bitte keine Sachen aussortieren, die wirklich Deiner Katze gehören

 

Wir Menschen nutzen einen Umzug sehr gerne, um mal so richtig auszumisten. Wenn das Geld reicht, schaffen wir bei der Gelegenheit gerne neuen Möbel an und tauschen den ollen, abgewetzten Kratzbaum gegen einen schönen, neuen aus. STOPP! Gerade vielgenutzte Kratzbäume sind in der Welt Deiner Katze sehr wichtig. Sie sind quasi getränkt mit dem Geruch Deiner Katze, und sie hat viele Jahre gebraucht, um ihn so zu malträtieren, dass das Sisalseil so schön struppig geworden oder gar in Auflösung begriffen ist, so dass jeder sehen kann, was für eine starke Katze hier wohnt. Du findest das Ding hässlich, für sie ist es in dieser Situation quasi ein Fels in der Brandung. Warte mit dem Austauschen unbedingt, bis Deine Katze sich komplett in der neuen Umgebung eingelebt hat.

 

Erkläre Deiner Katze, was los ist

 

Dieser Tipp hört sich im ersten Moment vielleicht etwas ungewöhnlich an: Sprich mit Deiner Katze und erkläre ihr die Situation. Versichere ihr, dass alles gut wird und Ihr nur gemeinsam in ein neues Revier umziehen werdet, wo es richtig toll werden wird. Entschuldige Dich bei ihr für das Ungemach, das Du ihr bereiten musst. Ich bin überzeugt, dass Katzen so viel mehr verstehen, als mancher Wissenschaftler uns weismachen will. Aber wie auch immer – allein die Zeit, die Du Dir für sie nimmst, und dass Du sie spüren lässt, dass Du für sie da bist, wird ihr helfen.

 

Sicherheitszone

 

Richte Deiner Katze am Umzugstag ein Zimmer ein, dessen Tür geschlossen werden kann. Stelle ihr dort alles zur Verfügung, was sie braucht: Futter, Wasser, Katzentoilette, ein kleines Lieblingsspielzeug, eventuell mit Katzenminze oder Baldrian, einen kleinen Kratzbaum, den sie schon länger benutzt, und einen kuscheligen Ruheplatz, der möglichst hoch gelegen sein sollte, denn Höhe bedeutet einen besseren Überblick, was die allermeisten Katzen sehr zu schätzen wissen. Wenn Ihr einen sehr engen Bezug zueinander habt, wird es ihr auch helfen, wenn Du ihr einen getragenen Pulli o.ä. von Dir mit in das Zimmer legst.

 

Zutritt verboten

 

Hänge ein großes Schild an die Tür, damit keiner der Umzugshelfer versehentlich die Tür öffnet oder gar in das Zimmer stapft. Du kannst die Tür auch abschließen, aber dann braucht der Schlüssel einen sicheren Ort, wo Du ihn wiederfindest und wo er nicht versehentlich verloren gehen kann. Nicht dass Du ausgerechnet am Umzugstag noch einen Schlüsseldienst beauftragen musst!

 

Das Beste kommt zum Schluss

 

Hole Deine Katze und ihre Sachen erst ganz am Schluss ab, wenn alle anderen Möbel etc. bereits in der neuen Wohnung sind. Idealerweise passen ihre Sachen mit ins Auto, so dass Du in der neuen Wohnung alles gleich wieder aufstellen kannst, bevor Du sie aus dem Transportkorb lässt.

 

In Ruhe ankommen

 

Es kann ihr helfen, wenn sie in der neuen Wohnung ebenfalls zunächst einen eigenen Raum bekommt mit ihren gewohnten Gegenständen, damit sie in Ruhe ankommen kann. Am nächsten Tag kann sie dann den Rest der Woh­nung erkunden. Gerade ängstlichen Katzen kann es helfen, wenn sie erst einmal nur ein Zimmer kennenlernen. Unter Umständen wäre es schön, wenn einer ihrer Menschen die Nacht mit ihr dort verbringen könnte.

 

Für Ungeduldige

 

Manche Katzen möchten sofort alles erkunden. Das ist natürlich auch in Ordnung. Lasse sie in diesem Fall für ca. eine halbe Stunde im „Katzen­zimmer“, damit sie weiß, dass sie dort z.B. ihr Katzenklo findet. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sie so lange dort zu lassen, bis alle Umzugshelfer wieder fort sind. Wenn die Haus- oder Wohnungstür offensteht, kann es leicht passieren, dass eine Katze durch die Tür flüchtet und sich in der neuen Umgebung nicht zurechtfindet oder gar verloren geht.

 

Beruhigende Nahrungszusätze

 

Unterstützend kannst Du Deiner Katze Nahrungsergänzungen wie Zylkene oder Telizin geben, die teilweise sehr wirksam das Stressempfinden reduzieren können. Beginne damit einige Tage vor dem Umzug und schleiche es nach Umzug nach und nach aus.

 

Bachblüten

 

Auch eine Bachblütenmischung kann Deiner Katze helfen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Du kannst individuell für sie eine Mischung herstellen lassen oder einfach Rescue Tropfen für Kinder in der Apotheke kaufen.

 

Verständnis und Geduld

 

Manche Katzen leben sich sehr schnell ein, während andere nach so einem Umzug völlig von der Rolle sind und mehrere Wochen brauchen, sich auf die neue Situation einzustellen. Hab einfach Geduld mit Deiner Katze und unterstütze sie so gut Du kannst. Sei einfach bei ihr und erkläre ihr immer wieder, dass alles gut wird. Wenn es Dich sehr mitnimmt, dass es ihr nicht gut geht, erinnere Dich selbst daran, dass alles gut wird. Verwöhne Dich selbst mit einem Goodie, das Dich glücklich macht. Leise Musik kann ebenfalls helfen - Dir und auch Deiner Katze. Vielleicht investierst Du auch in einen Relaxocat? Das ist ein kleines Gerät, das extra für Haustiere, in diesem Fall für Katzen konstruiert wurde. Es spielt beruhigende Musik und für uns nicht hörbare Töne, die eine beruhigende Wirkung auf Katzen haben sollen.

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